Grundlagen
Die theoretischen und empirischen Wurzeln des STAR liegen im sozial-kognitiven
Rückfallmodell von Marlatt (1985; 1996) sowie psychodynamischen (Rost, 1999;
Wohlfarth, 1992) und systemischen (Schmidt, 1992) Sichtweisen des Rückfallgeschehens.
Die Auswahl der Inhalte und der Aufbau des STAR orientieren sich an Prinzipien
der Verhaltenstherapie (vgl. Markgraf & Lieb, 1995). Das bedeutet für das
STAR u.a.: Es ist in der empirischen Forschung verwurzelt, weist eine klare
Programmstruktur und Transparenz im Vorgehen auf, beinhaltet psychoedukative
Programmelemente und fördert das verhaltensbezogene und kognitive Neu- bzw. Umlernen.
Das Menschenbild des STAR wurzelt in der Humanistischen Psychologie. Sucht,
Rückfall und Widerstand von Klienten werden als sinnhafte Phänomene betrachtet
und es wird Wert auf die Respektierung der Klientenautonomie gelegt (z.B. in
Fragen des Behandlungsziels bzw. Veränderungstempos). Zudem wird im STAR ein
"lebendiges", erfahrungsorientiertes Lernen jedes Einzelnen angestrebt, was
u.a. durch die Ausrichtung an didaktischen Prinzipien moderner Erwachsenenbildung
(Einsatz aktivierender Methoden, Visualisierungen etc.) und die Berücksichtigung
gruppendynamischer Phänomene erfolgt. Auf diese Weise hebt sich das STAR von
einer mechanischen Programmabarbeitung ab und ist trotz seiner Strukturiertheit
nicht als "technizistisch" zu verstehen.
In den 15 Modulen des STAR werden die Themenbereiche aufgegriffen, die nach
heutigem Stand empirischer Forschung und theoretischer Erkenntnis für die
Vorbeugung von Rückfällen und einen hilfreichen Umgang mit eingetretenen
Ausrutschern von zentraler Bedeutung sind.